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3 Jahre mit der Sony Alpha 6400 - Erfahrungen aus der Praxis

Ohjemine, noch ein Bericht über die Sony Alpha 6400? Und das, nachdem die Kamera doch schon wieder ein paar Jahre auf dem Buckel hat? Erscheinungsjahr war schließlich 2019. Ich sage ganz klar: "Ja"! Denn sie hat es verdient. Denn ich bin von dieser Kamera absolut überzeugt.

Kein Sorge, ich werde dich in diesem Bericht nicht mit den ganzen technischen Zahlen und schon lange keine "Laborwerte" der Sony Alpha 6400 vollstopfen. Sondern dir meine tatsächliche Erfahrung aus der Praxis als Berufsfotograf und Ausrichter von Fotoworkshops mitteilen, welche ich bei der fast täglichen Arbeit mit dieser Kamera erlebe. Und natürlich warum sie meine "Liebe" ist. (Die Links auf dieser Seite führen zu Amazon und sind Werbelinks. Wenn du diese anklickst und was kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Der Kaufpreis wird für dich aber NICHT erhöht.)
Aber Moment, fragst du dich gerade, warum ein Fotograf, der seine Brötchen in dem Job verdient, keine Vollformatkamera besitzt? Habe ich auch. Die Nikon Z6. Doch sie verstaubt ein wenig. Denn zu 98% bietet mir die A6400 wirklich alles, was ich brauche. Und zum Teil auch mehr als das, was die Z6 kann. Das ist natürlich individuell abhängig von dem Einsatzbereich. Persönlich bin ich unterwegs in den Schwerpunkten
 

Porträtfotografie

Veranstaltungsfotografie

Landschaftsfotografie

Tierfotografie


Und natürlich immer dabei als Schnappschusskamera. Grundsätzlich stützt sich mein gesamter Artikel auf diese Bereiche. Unabhängig davon kannst du alles das, was ich hier schreibe, ausweiten auf die Makrofotografie, Architekturfotografie und Tierfotografie. Die Einsatzbereiche sind dann sowieso nur meist von den genutzten Objektiven/Brennweiten abhängig. 
 
 

Was macht für mich (heute) eine "gute Kamera" aus? 

Es gibt ein paar Dinge, die sein müssen, damit es für mich die wirklich "gute Kamera" ist:
 
  • Bildqualität
  • Bedienbarkeit/Handling
  • Präzisen und schnellen Autofokus
  • Große Objektivauswahl, sowohl an Festbrennweiten als auch an Zooms
  • Optional erhältliches, umfangreiches Zubehör
  • Gewicht
  • Preis
  • Das Gefühl zu haben, dass sie wirklich zu mir gehört

Gerade Letzteres ist für mich wichtig. Denn die Kamera muss natürlich ein Teil von mir werden/sein. Sie ist ja mein verlängertes Auge, welches die Emotionen wiedergeben soll, welche ich gerade sehe und im Bild festhalten möchte. Dazu gehört die "blinde" Bedienung der Kamera und die Verlässlichkeit zu wissen, dass es auch wirklich so passiert, wie ich will. Schnell, zuverlässig und dabei in der Hand haltend, als wäre es ein Teil meines Körpers. 

Bezüglich Bildqualität gibt es heute natürlich keine schlechten Kameras mehr. Jeder Fotograf wird mit jeder Kamera gute Fotos machen. 

  

Meine Kamera-Historie

Ich denke, es ist ganz gut für dich ein wenig was über meine Kamera-Historie zu erfahren. Dann bekommt der Artikel eine Grundlage. Also, ich lege mal los:
 

 
(Kleiner Hinweis bezüglich der Affiliate-Links: Die Links auf dieser Seite führen zu Amazon und sind Werbelinks. Wenn du diese anklickst und was kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Der Kaufpreis wird für dich aber NICHT erhöht.)

Mein fotografisches Leben lang war ich immer ein Nikon-Freak. Angefangen in der analogen Zeit mit einer Einsteigerkamera, die ich damals von meinem Opa geschenkt bekommen habe, ging es irgendwann über Mittelformat in das digitale Zeitalter über. Im Einzelnen besaß ich folgende Kameras in dieser Reihenfolge, teilweise parallel:
 

Analoges Zeitalter:

 
  • Nikon EM
    (mein Einstieg in die Fotografie. Dank meinem Opa)
  • Nikon FE-2
    (mächtig gute Kamera war das)
  • Zenza Bronica Mittelformat
  • Nikon F-801
    (meine erste Kamera mit AF, was wirklich schrecklich war. Sie führte ein Schattendasein neben meiner FE-2)
     
     

Dann das digitale Zeitalter:

 

Spiegelreflexkameras:

 
  • Nikon D70 (APS-C)
  • Nikon D200 (APS-C)
  • Nikon D300 (APS-C)
  • Nikon D700 (Vollformat)
  • Nikon D750 (Vollformat)
 

Spiegelloses, digitales Zeitalter:

 
  • Sony Alpha 6000
    (seit 2014 noch in Benutzung)
  • Nikon Z6
    (seit 2017 noch in Benutzung)
  • Sony Alpha 6500
    (zwischendurch wieder verkauft)
  • Sony Alpha 6400 (seit 2021 noch in Benutzung)
 

Zuerst kam die A6000

Ein für mich bedeutender Schritt war, als ich mir die Sony Alpha 6000 kaufte. In Silber. Ich hatte einfach die Schnauze voll von dem Gewicht der D750 mit den dicken Objektiven, wenn ich mal so für mich in der Landschaft unterwegs war. Natürlich bin ich durch die Werbung auf die Kamera aufmerksam geworden. Der damalige Nationaltorwart Manuel Neuer machte für die Kamera Werbung bezüglich superschnellen Autofokus. Und ich habe immer mehr Artikel gelesen, wo es darum ging, dass die Fotografen die A6000 als Zweitkamera oder sogar als Ersatz für ihre schwere Vollformatausrüstung gekauft haben. Tja, noch ein paar Artikel mehr und nach ein paar Wochen der Überlegungen des Für und Wider habe ich dann zugeschlagen. Es kam die erste spiegellose Kamera, die Sony A6000 als Zweitkamera neben meinem damaligen Arbeitstier, der D750. Als Kit mit dem Sony 16-50 mm f/3.5 - 5.6. Das Erste, was ich tat, war das Objektiv zu ersetzen. Denn es erfüllte nach den ersten Fotos einfach nicht meinen Anspruch an Schärfe. Es kamen die Sigma Festbrennweiten 60 mm f/2.8 und 19 mm f/2.8 dazu. Boah, was eine verdammte Qualität!!! Und das bei Linsen, die für unter 200 Euro zu bekommen waren. NEU, wohlgemerkt. Zum Vergleich: Die Sigma Festbrennweiten für Vollformat kosten mehr als das 3-fache. Ab dem Zeitpunkt hatte mich das A6er-Fieber gepackt. Und ich nutzte sie sogar im Studio für Portraits. Leicht, schnell, eine spitzen Bildqualität.... YEAH! Was will man mehr? Übrigens ist die A6000 meine absolute Low-Budget-Empfehlung als Gebrauchte! Denn die super Qualität des Sensors ist die gleiche!
 
 

 
 
Wie das so ist, guckt man ja immer, ob es nicht noch ein wenig besser geht. Also habe ich mir irgendwann mal die A6500 dazu geholt mit dem Zeiss 16-70 mm f/4. Doch war mir die Kombi dann ein wenig überdosiert für die Anwendungen, für welche die Kamera eigentlich vorgesehen war. Nämlich immer dabei zu haben. Sie war mir schon wieder zu schwer. Und die zusätzlichen, technischen Möglichkeiten, welche die A6500 bietet, brauchte ich nicht. Denn da hatte ich ja dann mein D750 für. Also wieder verkauft. Es war auch für mich mal wieder ein gutes Beispiel, dass man nicht immer "die Nummer Größer" benötigt.
 
Von den Möglichkeiten der spiegellosen Systemkameras angefixt, kam im Bereich Vollformat für die Nikon D750 die Nikon Z6. Darüber lasse ich mich aber nicht weiter aus. Ich weiß nur, dass es meine größte Fehlentscheidung ever war bezüglich dem AF. Also nutzte ich sehr, sehr viel die A6000. Wobei die Vollformat natürlich auf Hochzeiten zum Zuge kam/immer noch kommt aufgrund des geringeren Rauschverhaltens bei hohen ISO-Werten.
 
 

Dann die A6400 

Jaaaaa, wie das so ist bei den Entwicklungen der Kameras, kommen gelegentlich mal ein paar Neuerungen, welche mich interessieren. Und was ich bei der A6000 vermisst habe, war ein Touchdisplay und ein gutes AF-Tracking-System. Dieses bot mir die Sony Alpha 6400. Wenn auch eingeschränkt, was den Touchdisplay betrifft. Dazu jedoch noch ein paar weitere, super Funktionen, welche ich für meinen Einsatzbereich der Fotografie benötigen konnte:

  • Ein noch besseres und schnelleres Autofokussystem

Die Gesichtserkennung hatte ja schon die A6000. Also natürlich kommt man auch ohne aus. Was hätte ich und auch alle anderen Fotografen ansonsten die Jahrzehnte davor gemacht? Doch wenn eine Funktion eine Erleichterung im Arbeitsablauf geben kann, warum dann nicht nutzen? Und da brachte die A6400 einen großen Wurf mit der
 
  • extrem zuverlässigen Gesichts- und Augenerkennung in Echtzeit im Tracking
 
Sowohl bei der Menschenaugenerkennung als auch beim Tier. Einmal gepackt, folgt der Fokuspunkt dem Motiv innerhalb des fast gesamten Sucherbilds. Granate!!!! Daneben noch das
 
  • Setzen des Fokuspunkts über das Touchdisplay, auch wenn das Auge des Fotografen am Sucher hängt.
 
Einfach fantastisch! Alles das machte die Nikon Z6 bei Weitem nicht so zuverlässig.
 

20221016 heiligenhafen augenerkennung 109

 
 
 
 
Wenn ich mir überlege, wie klein und leicht diese Kamera ist. Völlig unscheinbar, sodass man denken kann "Och guck mal, der kleine Fotograf will mal was werden", dabei aber eine spitzenmässige Bildqualität bringt (gute Objektive vorausgesetzt), sich vor den "Großen" überhaupt nicht verstecken braucht, dann muss man diese Kamera einfach nur lieben🙂. Also ich freue mich auch heute noch jedes Mal, wenn ich sie in die Hand nehme. Ob jetzt einfach nur beim Spazierengehen am Gürtelclip oder beruflich. Weil ich weiß, dass ich mit diesem kleinen Ding ganze große Fotos machen kann, die von der Qualität her meine Ansprüche Vollstens befriedigen.
 
Die Sony Alpha 6400 hat auf jeden Fall meine Nikon Z6, die Vollformatkamera, von der Häufigkeit der Nutzung seit der Anschaffung verdrängt. Und seit ich mit dieser supidupi-Kamera fotografiere, habe ich fast keine Lust mehr auf Vollformat. Eben weil es auch irgendwie keine Vorteile für meinen Einsatzzweck bringt, was die Qualität der Fotos angeht. Finanziell gesehen sogar eine große Verschlechterung wäre, die Vollformat mit weiteren Objektiven aufzurüsten. Ich sage jetzt nicht, dass mir irgendwann keine neue Vollformat ins Haus kommt. Doch momentan gibt es keinen Grund. Dagegen kamen für die A6400 neue Objektive. Nämlich die Contemporary-Serie von Sigma. Dazu weiter unten mehr.
 
 

Darum bin ich von der A6400 so begeistert:

Ich fasse mal zusammen, warum ich von der Sony Alpha 6400 so begeistert bin und die Kamera uneingeschränkt empfehlen kann:
 

Tattoos Janine

  • Mega Bildqualität möglich (das Objektiv ist hier ausschlaggebend)
  • Sehr gutes Autofokussystem mit 425 Phasen- und 425 Kontrast-Autofokuspunkten im Vergleich zu den 179 Phasen-Autofokuspunkten der A6000. Dies ermöglicht eine schnellere und präzisere Fokussierung, insbesondere bei der Verfolgung von sich bewegenden Motiven.
  • Echtzeit-Autofokus: Die A6400 ist mit einem Echtzeit-Autofokus-Tracking-System ausgestattet, das mithilfe von KI-gestützten Algorithmen die Augen und Gesichter von Personen sowie andere Motive verfolgen kann. Dies verbessert die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Autofokus bei der Aufnahme von Porträts und anderen Szenen.
  • Dazu in Kombination der Serienbildmodus mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von bis zu 11 Bildern pro Sekunde mit kontinuierlichem Autofokus und Belichtungsmessung. Dies ermöglicht es, schnelle Bewegungen oder sich schnell verändernde Szenen mit hoher Genauigkeit festzuhalten.
  • Klein und leicht
    (sie lässt sich hervorragend mit einer Hand bedienen und auch verstellen. Praktisch, wenn man in der anderen Hand einen Cuba Libre hält😉 )
  • Das Handling ist prima
  • Der Body ist wetterfest gegen Feuchtigkeit und Staub
    (öfter bei Regen im Einsatz)
  • Klappdisplay um 90 Grad nach unten und 180 Grad nach oben
    (gut für Selfies im Video- oder Fotomodus)
  • Ein Benutzermenu, was man sich selbst mit den individuell wichtigsten Einstellungen für einen Schnellzugriff anlegen kann
  • Sehr große Auswahl an Objektiven. Auch von Fremdherstellern wie Sigma, Tamron, Viltrox, Samyang und und und.
 
Finde ich an dieser Kamera auch Nachteile? Grundsätzlich Keine, die mich wirklich in der Ausführung toller Fotos behindern. Doch:
 
  • Kleineres Sucherbild im Vergleich zu einer Vollformatkamera
  • Maximal kürzeste Verschlusszeit könnte 1/8000 Sek betragen anstatt 1/4000 Sek
    (kann zum Problem bei offener Blende und Sonnenschein werden)
  • Fehlen eines vollwertigen Touchdisplays
  • Klappdisplay nicht so ausklappbar, dass man im Hochformat in Bodennähe drauf schauen kann
  • Kein Stabilisator im Gehäuse
    (ich muss also die Verschlusszeit genauer im Auge behalten, um in Grenzsituationen nicht zu verwackeln. Abhilfe können da Objektive mit eingebautem Stabilisator bringen. Wie zum Beispiel das Standardzoom 16 - 55 mm f/3.5 - 5.6 OSS)
  • Akku könnte länger halten

 

klappdisplay selfie a6400

klappdisplay2 a6400

klappdisplay1 a6400

 

 

Ohne Saft keine Freude: Der Akku und das fehlende Ladegerät

Ich schaffe mit der A6400 so ca. 400 Fotos. Danach macht der Akku schlapp. "Ich schaffe" bedeutet: So wie ich arbeite.

  • Fotos nach der Aufnahme anschauen
  • Fotos nach der Aufnahme auch zeigen
  • Öfter mal durchblättern
  • Aufnahmen durch den Monitor
    usw usw

Der Monitor der Kamera ist also bei mir oftmals bzw fast immer an. Das braucht Strom. Und dieser wird natürlich aus dem Akku gezogen. Logisch, dass sich dieser irgendwann mal leert. Und wenn der sich leert, steht man im dunkeln. Jetzt musst du laden. Doch während du den Akku lädst, kannst du nicht fotografieren. Denn es gibt bei der A6er-Serie KEIN Ladegerät dabei. Es ist nur möglich, den Akku direkt in der Kamera über das beiliegende Kabel zu laden. Also ist ein externes Ladegerät, am Besten in Kombination mit weiteren Akkus, ein unbedingtes MUSS.

 

 

Das ewige Thema: Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten

A6400 Rauschverhalten

Vielleicht wirst du dich jetzt fragen, wie es denn mit dem Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten aussieht? Und warum ich darauf bisher nicht eingegangen bin. Weil.... es gehört zu den Dingen, die mich seit der Erfindung von Programmen, die das Rauschverhalten extrem gut minimieren, nicht mehr primär interessieren. Vorher war für mich das Rauschverhalten bis ISO 1600, max 3200 akzeptabel. Heute stören mich auch ISO 6400 nicht mehr. Die Fotos werden durch DXO Pure Raw 4 gejagt und gut isses. Da gibt es aber auch andere Alternativen an Programmen. Ja, eine Reduzierung des Rauschens ist dann eben nur mit einer Bildbearbeitung möglich. Am Besten, wenn man in Raw-Format fotografiert. Möchtest du das nicht tun und lieber immer im JPG-Format arbeiten, gibt ausschließlich deine persönliche Schmerzgrenze bzgl des Bildrauschens die Obergrenze der ISO vor. Bei mir waren es eben die ISO 1600, in Ausnahmefällen auch mal ISO 3200.

 
 

Ein paar Worte zu der genannten Einschränkung  des Touchdisplay

Man kann die Kamera bezüglich der Einstellungen nicht direkt über das Touchdisplay bedienen. Also zum Beispiel die Blende ändern, die ISO, den Weißabgleich oder viele andere Dinge. Es gibt viele Kameramodelle, da funktioniert das. Auch bei der neuen Sony Alpha 6700. Bei der A6400 nutzt man die entsprechenden Knöpfchen. Doch was während der Aufnahme bzw dem Anpeilen des Motivs für mich sehr viel wichtiger ist, dass ich den AF-Punkt auf dem Touchdisplay verändern kann. Und das in folgender Form:
 

Fotografieren über den Sucher:

Mit dem Daumen kann auf dem Touchdisplay über den gesamten Autofokusmessfeldbereich den Fokuspunkt bestimmt werden, wenn man möchte. Die Funktion, dass das Touchdisplay nutzbar ist, obwohl das Auge am Sucher hängt, ist nur bei wenigen Modellen möglich.
 

Fotografieren über den Monitor:

Wenn ich über den Monitor fotografiere, gibt mir das Touchdisplay die folgenden Möglichkeiten:
 
  • Fokuspunkt setzen mit einer Berührung des Monitors
    (Einschränkung: Um dann den Fokus wirklich zu aktivieren, muss der Auslöser halb durchgedrückt werden. Eigentlich sehr komisch)
  • Fokuspunkt setzen und sofortiges Auslösen nach Scharfstellung
    (dann natürlich auch mit sofortiger Aktivierung des Fokus, Auslösung optional auch mit Vorlaufzeit des Selbstauslösers)
  • Tracking-AF aktivieren

 

 

 

Und die anderen Spezifikationen der Kamera?

Wenn du jetzt der Meinung bist, dass doch immer viel, viel mehr Spezifikationen bei einer Kamerabeschreibung aufgeführt werden, dann hast du natürlich recht. Aber die interessieren mich nicht wirklich. Für meinen Einsatzbereich wie im ersten Absatz erwähnt, sind nur die Funktionen wichtig, die ich hier genannt habe oder im weiteren Verlauf noch nebenbei erwähne. Wenn ich mich mit manchen Fotografen unterhalte und diese anfangen aufzuzählen, was die Kamera alles kann... "Ja super. Und? Nutzt du es denn auch? Oder hast du einen Formel 1 Rennwagen, fährst jedoch nur in der Stadt umher um Brötchen zu holen?"
Ob zum Beispiel eine Kamera nun 24, 36, 48 oder noch mehr Megapixel Auslösung hat, ist mir echt egal. Für das, wofür meine Kunden und ich privat die Fotos nutzen, reicht die Auflösung von 24 Millionen Pixel alle Male. Meist gehen die Nutzungen im gewerblichen Bereich um Broschüren oder die Homepage oder für Social Media. Gerade für Social Media und der eigenen Webpräsenz sind viele Pixel so gut wie uninteressant. Denn die sonst vorteilhaften, hohen Auflösungen können aufgrund der Komprimierung nicht ihr volle Wirkung der Detailfeinheit zeigen. 
Ebenso die ganzen Aufnahme-Automatiken. Meine Kamera würde nur die Aufnahmemodi A, S und M benötigen. NICHTS anderes.
 
 

Der Wechsel und die Ergänzung der Objektive

Natürlich war es schon immer so, dass nur gute Objektive die Qualität des Sensors in der Kamera voll ausreizen können. Es ist genau das Gleiche, als wenn du dir ne mega billige Sonnenbrille kaufst. Da tun dir vielleicht nach einer Zeit die Augen weh oder guckst sogar unscharf. Also ein Sensor wird jetzt nicht vor Schmerz schreien, wenn er ein günstiges Objektiv vorgesetzt bekommt. Doch wird er still und heimlich vor sich hin weinen. Da er unheimlich gerne seine maximale Bildqualität leisten möchte, was er aufgrund eines qualitativ nicht guten Objektivs, welches DU ihm vorgesetzt hast, nicht leisten kann!  Also, tue der Kamera einen Gefallen und investiere ein wenig. Nebenbei: Auch deine Netzhaut wird eine Party feiern, wenn sie die Fotos sieht.
 
Von der Vollformat und den guten Objektiven verwöhnt, sollte natürlich die A6400 auch mit dem Besten der Besten ausgestattet werden. Nicht nur bezüglich der Bildqualität, sondern auch wegen dem Autofokus. Da gibt es nämlich bei den Sigma Art 60 mm f/2.8 und 19 mm f/2.8 einen erheblichen Nachteil:
Die Objektive haben nicht das gesamte Autofokusfeld der A6er Serie unterstützt. Gerade beim AF-C Betrieb wurde nur ein ganz kleiner Bereich in der Mitte angesteuert. Und das auch meist sehr unzuverlässig. Sigma warf da die Contemporary-Serie für Sony und andere Marken auf den Markt. Ohne Einschränkungen bezüglich der AF-Funktionen der A6er-Reihe. Zack, war ich Feuer und Flamme.
Ich bin ja nun mal ein Festbrennweiten-Freak. Möglichst mit f/1.4. Bei meiner Vollformat habe ich auch nur Festbrennweiten mit dieser Lichtstärke und das wollte ich natürlich nicht missen.  Ich nutze diese Festbrennweiten (auch Prime-Objektive genannt):
 
 

Sigma 16 mm f/1,4 DC DN Contemporary

(24 mm Kleinbildäquivalent)
 
Sigma 16mm F14 DC DN Contemporary

 

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Sigma 30 mm f/1,4 DC DN Contemporary

(45  mm Kleinbildäquivalent)
 
Sigma 30mm F14 DC DN Contemporary

 

https://amzn.to/3IGgxF2

Sigma 56 mm f/1,4 DC DN Contemporary

(84 mm Kleinbildäquivalent)
Sigma 56mm F1 4 DC DN Contemporary

https://amzn.to/3VhbC55

 
 
 
 
Habe aber auch ein Zoomobjektiv als "Immerdrauf", wenn ich planlos drauf los marschiere. Doch natürlich muss auch das Zoomobjektiv einen hohen, qualitativen Standard haben. Sonst wäre es nicht vor meine Kamera gekommen. Ich habe mich da für das
 
tamron 1770

Tamron 17-70mm f/2.8 Di III-A VC RXD


entschieden. Durchgehend f/2.8 ist super und die Abbildungsleistung kommt den Festbrennweiten nahe.

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Als Alternative dazu gibt es noch das sehr kompakte und leichte

 
 

Sigma 18 50mm F28 DC DN Contemporary

Sigma 18-50mm f/2.8 DC DN Contemporary

 

https://amzn.to/3Vlqi3d

Doch wurde es nicht mein Objektiv. Da ich beim Tamron mehr Zoom habe und sogar einen eingebauten Stabilisator. Ist zwar bisschen teurer, schwerer und größer, doch im Vergleich zu der Vollformatausrüstung immer noch ein Leichtgewicht.

 
 
Mit den Sigma Festbrennweiten und dem Tamron Zoom bin ich in meinen Fotobereichen bestens ausgerüstet. Ja, ab und zu fehlt mir ein längeres Zoom. Damit ich auch mal Motive näher ran holen könnte, die weiter weg sind. Zum Beispiel Tiere wie Vögel oder bei einem Zoobesuch. Andersrum müssen meine Objektive immer sehr lichtstark sein. Da würde also nur ein 70 -200 mm f/2.8 in Frage kommen. Und das kostet 4-stellig. Dafür würde ich es wiederum zu wenig nutzen. Und wenn ich das wirklich mal brauche, habe ich ja noch meine Vollformat-Ausrüstung (nach dem Entstauben). Für Vollformat besitze ich das genannte Objektiv.
 
 

Was vergessen? Ach ja, der eingebaute Blitz

sony alpha 6400 blitzWarum habe ich diesen vergessen? Weil ich diesem Grundsatz folge: "Das Beste an den eingebauten, ausklappbaren Blitzen ist, dass man sie wieder einklappen kann!" Das gilt wohl mehr als zutreffend für den der A6er Reihe. Wenn er ausgeklappt ist, erinnert er mich ein wenig an "E.T. - der Ausserirdische" mit dem Satz "Nach Hause telefonieren." Mal ehrlich, so eine kleine Fummel da oben drauf, dass ist wirklich nur für absolute Notfälle gedacht. Und auch nur für kurze Objektive. Denn zum Beispiel bei meinem Tamron 17-70 mm f/2.8 wirft der Blitz schon einen Schatten auf den Boden, weil der Abstrahlwinkel einfach zu flach ist und somit nicht über das Objektiv hinaus kommt. Besonders sichtbar im Weitwinkelbereich. Nix gut. 
Na ok, der Blitz ist flexibel und man kann ihn zum Beispiel mit dem Finger nach oben halten, um indirekt gegen die Decke zu blitzen. Nur bei einer Leitzahl von 7 kommt man da nicht weit. Daher ist ein externer Blitz unbedingt zu empfehlen, wenn man öfter blitzen muss/möchte. Nicht umsonst haben Modelle, die für den engagierten Amateur oder Profifotografen gedacht sind, keinen Blitz mehr. Was oftmals bei Tests als Nachteil aufgeführt wird. Ich muss da immer grinsen, wenn ich das lese.
 
 

Mein Fazit zur A6400: Kaufen! Kaufen! Kaufen!

Ehrlich. Damit machst du nichts falsch! Gerade jetzt, wo durch die Neuerscheinung der A6700 der Preis gefallen ist, würde ich zuschlagen. Und wenn du erstmal die ganzen Funktionen testen möchtest, hole sie dir mit dem Kitobjektiv Sony E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS. Auch wenn du damit nicht das ganze Abbildungspotenzial des tollen Sensors herauskitzeln kannst, könnte es dir trotzdem am Anfang, oder auch immer, genügen. Und wenn du irgendwann merkst, dass dir irgendwie das aller-, aller-, allerletzte Stück Schärfe fehlt, kannst du dir die für dich passenden Objektive dazu kaufen. Ober eben auch sofort ergänzen.

 

Zum Produkt bei Amazon: 
Sony A6400 ohne Objektiv - https://amzn.to/3wV6SI5  
Sony A6400 mit Standardzoom: - https://amzn.to/4aiibs7

(Werbung aus Überzeugung zur Sony A6400: Wenn du diesen LInk anklickst und bei Amazon was kaufen solltest, erhalte ich dafür eine geringe Provision, ohne dass dein eigentlicher Kaufpreis erhöht wird. Danke dir)

 
 
Möchtest du etwas wissen zur Sony Alpha 6400? Dann frage hier in der Kommentarfunktion. Ich stehe gerne für die Beantwortung deiner Fragen zur Verfügung.
 
 

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